Ein Interview von Andreas Reichelt

„Ich liebe diese Schule heiß und innig“ – Ausstellung im Burghauser KuMax von Weltbestseller-Autor

Im KuMax findet sich eine bedeutende Ausstellung historischer Exponate als Leihgabe des Weltbestseller-Autors Philipp Vandenberg.         © Andreas Reichelt

Die Erinnerungen an die eigene Schulzeit sind oftmals eher bunt; zwar denkt man gern an Freundschaften und Schulfahrten zurück, jedoch haben viele keine guten Erinnerungen an Lernstress und so manchen Lehrer. Dass aber ein Schüler zu Weltruhm gelangt und diesen mit viel Hinwendung auch der früheren Schule zuschreibt, ist selten. Die Leihgabe einer Ausstellung wie im Kurfürst-Maximilian-Gymnasium mag sogar einzigartig sein.

Als Philipp Vandenberg von seiner Schulzeit am KuMax erzählt, glänzen seine Augen. „Ich liebe diese Schule heiß und innig“, erzählt er im innsalzach24-Interview. „Das kann ich offen sagen.“ Dabei hatte er durchaus eine schwere Kindheit zu meistern. Heute blickt der Autor aber auf eine Karriere von Weltrang zurück, hat rund 27 Millionen Bücher in 35 Sprachen verkauft und nutzt seinen Ruhm, um seiner alten „Penne“ etwas zurückzugeben. Eine Dauerausstellung zum Beispiel, die ihresgleichen sucht. Exponate mit besonderer Bedeutung. „Ich sammle seit über 30 Jahren Barock-Literatur“, erzählt Vandenberg weiter. „Und zwar Originale, nicht irgendwelche Kopien.“ Wir sitzen inmitten mehrerer Regale voller Bücher, während er von seiner großen Liebe zum geschriebenen Wort spricht. „Irgendwann mal kam ein neuer Direktor an das KuMax und hielt mich auf der Straße auf.“ Die Geburtsstunde einer einzigartigen Ausstellung in den ehrbaren Gemäuern des Gymnasiums. „Er fragte: ‚Ich habe gehört, Sie sammeln Memorabilia über Kurfürst Maximilian und unsere Schule. Können wir da nicht eine Ausstellung machen?‘ Ich sagte: ‚Können wir schon‘“, so der Autor und Ausstellungsstifter weiter. Er habe ihm dann sogar eine Dauerausstellung angeboten.

Der damals neue Schulleiter des KuMax war Andreas Rohbogner. An seinem heutigen Arbeitsplatz, dem Gymnasium Pfarrkirchen, haben wir auch mit ihm über dieses Treffen gesprochen. „Herr Vandenberg sagt immer: Das, was er am KuMax gelernt hat, hat ihn beruflich erfolgreich gemacht“, freut sich Andreas Rohbogner. „Es ist ein sehr altes Gymnasium mit einer sehr langen Tradition.“ Das KuMax wurde bereits im Jahr 1629 gegründet. Die Rädelsführer der Bayerischen Volkserhebung von 1705 Johann Georg Meindl und Georg Sebastian Plinganser gingen dort zur Schule. Ebenso der Gelehrte und Erfinder Johann Franz Griendel von Ach.

Letzterer hat beispielsweise ein frühes Mikroskop entwickelt, das im Original auch im Museum zu bestaunen ist. Daneben finden sich auch weitere seltene Stücke, etwa Schulbücher von Herzog Max. Neben Andreas Rohbogner ist auch der jetzige KuMax-Schulleiter Christian Wagner von dem Projekt sehr angetan. „Herr Vandenberg war sehr gerne Schüler hier“, weiß er zu berichten. Dass der „berühmte Sohn der Schule“, wie ihn Wagner bezeichnet, solch eine Ausstellung zur Verfügung stellte, sei auch ein Mehrwert für die Schüler. In speziellen Projekten beschäftigen sie sich immer wieder mit den Exponaten.

 

Dieser Artikel wurde von Andreas Reichelt verfasst und ist am 12.02.2024 bei innsalzach24.de erschienen

Link zum Zeitungsartikel

https://www.innsalzach24.de/innsalzach/region-burghausen/burghausen-ort481637/ich-liebe-diese-schule-ausstellung-im-kumax-burghausen-92824093.html

 

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