Mediziner informiert die 10. Klassen über Organspende

Dr. Michael Dolch Chefarzt der Anästhesie vom Innklinikum Altötting hielt am Kumax einen Vortrag über Organspende – ein breites und vielfältiges Gebiet. Eben ist ein geliebter Mensch verstorben und unmittelbar darauf müssen sich Angehörige mit der Frage befassen, ob die Organe zur Spende freigegeben werden. Oder die traurige Realität, dass Patienten, die auf der Warteliste stehen, versterben, weil sie kein Organ rechtzeitig bekommen. “Es gibt immer noch ein Missmatch und zu wenige Organspender. Ich will da Aufklärungsarbeit leisten”, sagt Dolch.

Gespannt lauschten die beiden Klassen den Worten des Arztes. Ob Blutungen oder Sauerstoffmangel im Gehirn, Schlaganfall, oder ein Motorradunfall. “Für eine Organspende kommen alle diejenigen in Frage, die an einem Hirntod gestorben sind.” Um diesen festzustellen, erklärt er den Schülern ein paar Tests. “Zum Beispiel, wenn die Pupille nicht mehr klein wird, wenn man mit einem Licht hineinleuchtet.”
Wurde bei einer Person ein Hirntod festgestellt, stellt sich die Frage. Werden die Organe gespendet? „Ganz wichtig ist, dass wir für die Angehörigen da sind. Zuerst einmal müssen wir ihnen die traurige Nachricht überbringen und ihnen auch die Zeit geben, den ersten Schock zu verdauen. Dann sprechen wir sie auf das Thema an”, erzählt der erfahrene Mediziner. “Was hat der, der tot ist, zu Lebzeiten entschieden? Hat er einen Organspendeausweis? Was wollen die Angehörigen? Diese Fragen müssen wir klären.” Wichtig ist dabei, dass alle Angehörigen mit einer Organspende einverstanden sind, sobald nur einer ‚Nein‘ sagt, ist für uns die Entscheidung klar und wir akzeptieren das.”

Es wäre wünschenswert, wenn sich die Schüler eine Meinung auf dieser fundierten Basis bilden und ihre Sichtweise mit dem nähren Umfeld wie der Familie teilen.
Bernd Hausladen

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