Molekulargenetisches Praktikum für die Q11

Am 02.02.2023 hatten die Schüler*innen der Q11 im Biologieunterricht die Möglichkeit, herauszufinden, ob sie genetisch gesehen zu den Frühaufstehern – also den Lerchen – oder den Morgenmuffeln – den Eulen – gehören. Unsere circadiane Rhythmik wird unter anderem durch das Per3-Gen gesteuert, mit dem sich die Kursteilnehmer*innen an diesem molekularbiologischen Projekttag beschäftigen.

Sie extrahierten dazu zunächst ihre eigene DNA aus Mundschleimhautzellen. Anschließend wurde das Per3-Gen mit Hilfe einer PCR (Polymerasekettenreaktion) vervielfältigt. Um Rückschlüsse auf die eigene Erbinformation ziehen zu können, wurde der genomische DNA-Extrakt mittels Agarose-Gelelektrophorese analysiert. Da die Anzahl der VNTRs (variable number of tandem repeats) im Per3-Gen variiert, ist die Erbinformation im Lerchen-Gen mit 5 VNTRs ein klein wenig länger als die DNA des Eulen-Gens mit 4 VNTRs. In der Gelelektrophorese werden die Genschnipsel nach Länge sortiert. So wird sichtbar, ob jemand einen Lerchen-, Eulen- oder Mischgenotypen besitzt. Die Schüler*innen hatten zuvor einen Selbsteinschätzungsbogen ausgefüllt, dessen Ergebnis sie dann mit den tatsächlichen genetischen Tatsachen vergleichen konnten.

Die Schüler*innen waren mit viel Konzentration und Spaß dabei. Sie mussten lernen, dass in den Naturwissenschaften sehr genaues Arbeiten gefragt ist, um zum erhofften Ergebnis zu kommen und staunten angesichts der vielen neuen und ungewohnten Gerätschaften. Trotzdem waren sich alle einig, dass solche Projekte gerne regelmäßig angeboten werden sollten, um den ansonsten oft sehr theorielastigen Oberstufenunterricht lebendig werden zu lassen.

Ermöglicht und betreut wurde der Projekttag von Dr. Tatjana Tannenberg – selbst promovierte Biologin – in Zusammenarbeit mit der TUM School of Education und dem Schülerforschungszentrum Berchtesgaden. Die Schüler*innen bekamen einen Vormittag lang eine sehr gute Vorstellung davon, was es heißt, als Biologe in einem molekularbiologischen Labor tätig zu sein und waren dankbar für diese Einblicke.

Birgit Altenbuchner

 

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