Das große Weihnachtskonzert am Kurfürst-Maximilian Gymnasium

Burghausen. „Weihnachten kann erst dann richtig kommen, wenn sich der Zimbelstern auf der Orgel in der großen Aula dreht“, zitierte Schulleiter Christian Wagner seinen Stellvertreter, als er das Publikum in der rappelvollen Aula begrüßte. Die lange Corona-Unterbrechung hatte größere Konzerte verhindert – eine harte Zeit für den musischen Zweig des Kulturgymnasiums. Umso bewundernswerter, mit welchen Leistungen die Ensembles aufwarten und jetzt mit dem großen Weihnachtskonzert zwei Abende lang erfreuen konnten.

So hatte etwa Christiane Wolf-Hinterdobler lediglich zwei Monate Zeit, mit ihrem Unterstufenchor französische, spanische, englische und sogar südafrikanische Lieder einzustudieren. Sie wurden mit sichtlicher Freude dargeboten, begleitet vom Klavier und dem jeweils passenden Percussion-Instrument. Auch die Junior-Streichergruppe unter Christof Freymadl hatte wohl kaum mehr Probenzeit. Wie mühsam es ist, einem Streichinstrument gesangliche Töne zu entlocken, weiß jeder, der das mal versucht hat. Diese zehn Geigen und drei Celli spielten gekonnt und sauber intoniert kleine Stücke. Zu den vielversprechenden Nachwuchs-Instrumentalisten zählen die jungen Bläser, deren Vielfalt von der Blockflöte bis zur großen Tuba reicht. Dirigiert von Miklós Lugosi boten sie schwungvolle Weisen. Nicht zu vergessen der talentierte junge Schlagzeuger im Hintergrund. Im Kontrast dazu präsentierte sich der filigranere Sound des Gitarrenensembles. Bestens abgestimmt interpretierte die Sechsergruppe bekannte Weihnachtsmelodien „swingvoll“ neu – alle arrangiert von Lehrerin Astrid Eppelsheim. Überhaupt zeigte sich in der Auswahl der Arrangements die hohe Qualität der Fachschaft Musik: Alle dargebotenen Musikstücke waren genau dem Können der jeweiligen Gruppen angepasst, wie sich auch im zweiten Teil des Abends erwies.

Das 15-köpfige Streichorchester der Klassen acht bis zwölf kam sogar mit den „schrägen“ Tönen in Warlocks Capriol Suite klar, sowie mit einer Tango-Version von „Stille Nacht“. Ernst und konzentriert wie die Streicher präsentierte sich auch die durchweg auswendig singende Vokalgruppe 8/9, dabei sangen sie doch neben einem Quodlibet und dem rhythmischen „Heaven is a wonderful place“ auch den witzigen Weihnachtswunsch, zwei verlorene Schneidezähne wiederzubekommen. Am Klavier begleitete sie Gunter Hinterdobler, der danach den Chor der Klassen zehn bis zwölf leitete. Auch dieses große Ensemble beeindruckte mit Weihnachtsliedern in mehreren Sprachen und wurde von drei Solistinnen am Klavier begleitet. Danach übernahm Jakob Wurm mit der Bläsergruppe der Klassen acht bis zwölf und präsentierte bekannte Weihnachtsweisen in wieder anderem Sound. Und wenn das Blech erst mal so richtig loslegte, hatten die Damen an Klarinette und Querflöte einen schweren Stand. Im großen Finale mit allen Mitwirkenden durfte auch das Publikum mit einstimmen, zusammen mit der Orgel und dem Silberklang des Zimbelsterns.

 

Zeitungsartikel von Ulrike Beitler erschienen in der Passauer Neuen Presse; Foto: Ulrike Beitler

 

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