Am Kumax beginnen die Fortbildungen fürs Schülerforschungszentrum

Wofür ist der Farbstoff da?“ Die Frage wird am Donnerstagvormittag ins Klassenzimmer am Kurfürst-Maximilian-Gymnasium geworfen. „Der färbt die DNS ein“, erklärt Biologielehrerin Dr. Tatjana Tannenberg die Funktion der farbigen Flüssigkeit. Was wie eine gewöhnliche Biologiestunde klingt, ist der Startschuss für die Lehrerfortbildungen, die ab jetzt am KuMax-Gymnasium stattfinden werden.

Wie berichtet, nimmt die Schule demnächst den Betrieb als Zweigstelle des Schülerforschungszentrums Berchtesgadener Land auf. Der Schwerpunkt des Burghauser Standorts liegt dabei auf dem Fachgebiet Biologie und Biotechnologie. Damit nicht nur die Burghauser Schüler von den Vorzügen des Forschungszentrums profitieren, finden gerade die Fortbildungen für Lehrer von anderen Schulen statt. Die sollen dann mit ihren Schülern nach Burghausen kommen, um sich hier intensiv mit dem Thema Biotechnologie zu befassen und eigene Versuche durchzuführen.

Ziel der Fortbildungen ist, die Lehrer im Umgang mit dem neuen Equipment für den Unterricht zu schulen, das das Gymnasium als Leihgabe von der TU München bekommen hat. Dazu gehören auch sogenannte Gelelektrophoresekammern, mit denen man DNS sequenzieren kann.

Die elf Lehrkräfte, die sich im Biologiesaal des KuMax-Gymnasiums über die neuen Gerätschaften beugen, haben zum Teil weite Strecken hinter sich, um bei der Fortbildung dabei zu sein. Sie kommen unter anderem von Schulen aus Rosenheim, München Pasing und Prien. Ein wenig wie Schulunterricht läuft der Lehrgang dann doch ab. „Wie bei den Schülern, ein paar machen die Versuche, der Rest schaut zu und denkt sich ,lass die mal machen‘“, kommentiert Dr. Tannenberg, die für die Zweigstelle des Forschungszentrums verantwortlich ist, das Geschehen im Klassenzimmer. Unter ihrer Anleitung probieren die Lehrer die neuen Unterrichtsmethoden aus. „Heute finden wir raus, ob wir Lerchen oder Eulen sind“, erklärt Jochen Eisenhuth vom Ludwig-Thomas-Gymnasium Prien. Ob man Langschläfer, also Eule, oder eher frühaufstehende Lerche sei, lässt sich nämlich aus der DNS ablesen. Dieses Experiment sollen die Lehrer später auch mit ihren Schülern durchführen.

Mit dem Unterricht im Schülerforschungsstandorts wollen die Pädagogen auch das Image des Faches Biologie etwas aufpolieren und das Interesse ihrer Schüler für das Thema Biotechnologie wecken. „Für viele ist Bio immer noch das Fach mit den Blümchen auf der Wiese“, sagt Dr. Wolfgang Bachleitner von der Beruflichen Oberschule Rosenheim. Dem sei aber schon lange nicht mehr so, schiebt er hinterher und verweist auf die Molekularbiologie und die Kriminalistik, in der Biotechnologie eine immer größere Rolle spielt. Wie spannend und vielseitig Biologie ist, wollen die Lehrer in Burghausen bald ihren Schülern vermitteln.

Quelle: pnp URL: https://www.pnp.de/print/lokales/landkreis-altoetting/burghausen/mehr-als-wiesen-und-bluemchen-9895050

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