Schulentscheid der 6. Klassen

Natürlich kann man auch mit einer Rudermaschine den korrekten Schlag trainieren, sich auf einem Spinning-Rad über einen imaginären Berg quälen oder Arm- und Beinschlag beim Kraulen an Land üben – aber wir alle dürften uns einig sein, dass das nicht „das Wahre“ ist.

Und genauso ist es mit dem Vorlesen: Es ist schon eine ganz andere Erfahrung, in der Großen Aula am Rednerpult zu stehen und in die erwartungsvollen Gesichter von über sechzig Zuhörerinnen und Zuhörern zu blicken, die darauf warten, dass jemand mit Stimme und Betonung interessante Figuren und spannende Ereignisse lebendig macht.

Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause konnte 2022 der Schulentscheid am Kumax endlich wieder in gewohntem Rahmen vor Publikum stattfinden, nicht nur vor einer kleinen Jury. Rund 600.000 Kinder aus etwa 7.000 Schulen sind jedes Jahr dabei, wenn die Stiftung Buchkultur und Leseförderung Sechstklässlerinnen und Sechstklässler aus ganz Deutschland dazu einlädt, Geschriebenes lebendig werden zu lassen.

Wie fühlt sich das Leben mit einem Bruder mit geistiger Behinderung an? Was wäre, wenn ich ein Hexenhaus mit sprechendem Fuchs im Wald geerbt hätte? Wenn in meinem Staat Jugendliche für „Hungerspiele“ ausgelost würden? Die gewählten Texte ließen durch lebendigen Vortrag die Zuhörerinnen und Zuhörer mitfiebern. Im Vorfeld hatten die drei Deutsch-Gruppen bereits Athina Braschel (6a/b), Christoph Berreiter (6a) und Lukas Schmidt (6b) als ihre besten Leser ermittelt; das einstimmige Votum der Jury (bestehend aus Herrn Wagner, Frau Ott und Frau Mahr) fiel auf Lukas Schmidt, der den Fremdtext so lebendig und flüssig vortrug, dass er unsere Schule beim Regionalentscheid vertreten darf – wofür wir ihm natürlich viel Erfolg wünschen!

Susanne Mahr

 

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