Mitten in einer Burghauser Schule versteckt sich ein kostbarer Schatz – in gedruckter Form

Seit gut einem Jahr leitet Christian Wagner das Kurfürst-Maximilian-Gymnasium in Burghausen. Besonders am Büro des Direktors ist die außergewöhnliche Buchsammlung hinter seinem Schreibtisch.

Mehrere Hundert Exemplare stapeln sich hier an der Wand. Viele der alten Bücher stammen noch aus dem 17. Jahrhundert. Verfasst sind sie in Latein oder Deutsch. Lange Zeit waren die Bücher in der hauseigenen Schulbibliothek ausgestellt, danach landeten sie im Archiv. Im Zuge von Umbauarbeiten kamen sie später wieder zum Vorschein. Ihren jetzigen Platz hat die Buchsammlung im Direktorenzimmer, verschlossen hinter Glaskästen. Diese Art der Lagerung ist wichtig, um einen Zerfall der Bücher zu verhindern. Für den Leihbetrieb sind die Bücher nicht gedacht. Jedoch gebe es hier Ausnahmen, sagt Schulleiter Christian Wagner. „Zum Beispiel für wissenschaftliche Arbeiten.“ Vor gar nicht langer Zeitwaren die Bücher sogar Teil des Schulunterrichts. In einem eigenen Kurs fassten mehrere Schüler die alten Schriften ins Auge und verfassten dazu ihre abschließenden Seminararbeiten. Eine Schülerin habe sich mit dem Thema „Bienen“ beschäftigt, so Wagner. Dafür habe sie eines der alten Bücher ausgewertet und die darin enthaltenen Erkenntnisse zu den Tieren mit denen von heute verglichen. Ihre Verschriftlichung wurde mit einem Preis für Seminararbeiten ausgezeichnet. Die Bücher sind nicht nur aus historischer, sondern auch aus monetärer Sicht von hohem Wert. Für die Sammlung schloss man eine eigene Versicherung ab. In der Sammlung findet man neben zahlreichen Lexika auch alte Jahrbücher der Schule. Inhaltlich geht es oft auch um das Schaffen der Jesuiten. Diese hatten die Schule im Jahr 1629 gegründet und bis zur Aufhebung des Ordens im Jahr 1773 auch geleitet.

Artikel: SALZACHbrücke vom 15. März 2022. Bildquelle: © svh/Jonas Danko

 

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