Studienfahrt des P-Seminars nach Gunzenhausen

Am Samstag den 09.10.2021 brachen die 14 Schülerinnen und Schüler des P-Seminar Kurses, mit dem Leitfach Latein und dem Thema “Römer in Franken” samt Seminarleiterin Frau Weiß, um 7.45 Uhr am Burghauser Bahnhof mit dem Zug nach Mittelfranken auf. Hauptziel der Reise sollte die Kreisstadt Gunzenhausen sein, durch die zur Zeit der Römer der Grenzwall namens Limes verlief. Da es zeitliche Komplikationen mit der Unterkunft in Gunzenhausen gab, war der erste Halt die Stadt Ansbach, welche mit rund 40.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt in Mittelfranken ist und die wir nach einer fünfstündigen Zugfahrt mit zahlreichen Zwischenstopps erreichten. Dort trafen wir Frau Nürnberger, welche neben Frau Weiß die zweite Begleitperson war. Nach einer kurzen Mittagspause war der erste Punkt an der Tagesordnung eine Führung durch die Ansbacher Residenz, die damals der Regierungssitz der Markgrafen zu Brandenburg-Ansbach war und heute ein Museumsschloss ist und die Regierung von Mittelfranken beherbergt. Anschließend besichtigten wir den weitläufigen Hofgarten und die dazugehörige Orangerie. Um 16.00 Uhr brachen wir schlussendlich nach Gunzenhausen auf, wo wir unsere Zimmer in der Jugendherberge bezogen und den Abend gemütlich ausklingen ließen.

Der darauffolgende Tag begann mit einer Stadtführung durch die 16.000 Einwohner Stadt Gunzenhausen. Hierbei wurde nicht nur die Geschichte der Stadt selber mit ihren Sehenswürdigkeiten beleuchtet, sondern auch der Verlauf des Limes und die Zeit der Römer in Gunzenhausen aufgezeigt. Gunzenhausen war hierbei der nördlichste Punkt des Obergermanisch-Raetischen Limes, welcher sich über 500 Kilometer erstreckte und die Außengrenze des römischen Reichs in Europa war. Informationstafeln und Markierungen lassen einen guten Einblick in die Zeit der Römer und des Limes in der Stadt gewähren. Nach der Mittagspause machten wir uns an die Arbeit mit unserem frisch angereicherten Wissen eine Stadtrallye über Gunzenhausen zu erstellen, welche für die Kennenlerntage der folgenden 5. Klassen geplant werden sollte. Eifrig erarbeiteten die KursteilnehmerInnen Fragen und Rätsel und bauten die Rallye im Stile von Asterix und Obelix auf. Die Kinder sollen in der Rallye Asterix und Obelix helfen ihren verschollen Hund Idefix wiederzufinden.

An Tag drei begaben wir uns mit dem Zug in die 30 Kilometer weiter östlich gelegene Kreisstadt Weißenburg an der Donau. Dort besuchten wir zunächst das Römermuseum, in dem Funde, die in Weißenburg gemacht wurden, aus der Zeit der Römer, wie Helme oder Alltagsrequisiten, ausgestellt waren. Highlight der Ausstellung ist ein Römerschatz, wozu zum Beispiel 17 sehr gut erhaltene Götterfiguren aus Bronze zählen und der 1979 per Zufall durch eine Privatperson entdeckt wurde. Dieser Schatz gilt bis heute als einer der bedeutendsten Hortfunde in ganz Deutschland. Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zur antiken römischen Therme, wo wir eine Führung bekamen und uns durch die gut erhaltenen Grundmauern ein toller Einblick in den Thermen-Alltag der Römer, welcher für diese von großer Bedeutung war, gewährt wurde. Auf dem Weg dorthin liefen wir über das damalige Römerkastell, wo man bis heute Grundmauern sehen und sich das dortige damalige Treiben gut vorstellen kann.

Dienstag war der letzte Tag unserer P-Seminarfahrt. Wir besuchten am Vormittag das Archäologische Museum in Gunzenhausen. Die Ausstellung für Vor- und Frühgeschichte in Gunzenhausen besteht Großteils aus den einzigartigen Ausgrabungsfunden von der Steinzeit bis zum Frühmittelalter des Gunzenhauser Ehrenbürgermeisters Dr. Dr. Heinrich Eidam, der über Jahrzehnte hinweg die Vor- und Frühgeschichte der Region erforschte. Diese enthält auch Funde aus der Römerzeit, die Eidam am ehemaligen Limes auffand. Anschließend machten wir uns mit dem Zug wieder auf Richtung Heimat und erreichten um 17.00 Uhr den Bahnhof in Burghausen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Fahrt in den zahlreichen P-Seminar Stunden zuvor von uns KursteilnehmerInnen sehr gut organisiert worden ist und wir alle informative und spaßige Tage in Mittelfranken hatten.

Paul Kirchsteiger, Q12

 

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