Kumax-Schüler kreieren Einkaufsratgeber für die Region

Am Anfang war es reine Fleißarbeit: “Wir haben alle Hofläden, Märkte und Standl aus unserem Landkreis aufgeschrieben, von denen wir wissen, dass sie selbst erzeugte Lebensmittel anbieten”, erzählt Maximilian Lackner. Gemeinsam mit 13 weiteren Oberstufenschülern des Kurfürst-Maximilian-Gymnasiums gehört der 16-Jährige dem Q11- Projektseminar “G’essn wird dahoam – regionale Lebensmittelvermarktung” an.

Seit Herbst arbeiten die Teenager an einer Liste, in der sie möglichst viele regionale Lebensmittelerzeuger aufführen, die auf Produkte aus der hiesigen Region setzen. Neben den Hofläden und Märkten, die sie kennen, kamen noch etliche Tipps ihrer Eltern hinzu, wo sie Fleisch, Backwaren oder Gewürze aus der Region einkaufen. Schon nach wenigen Wochen summierte sich die Liste auf 40 Betriebe.

“Aus dieser Sammlung haben wir dann 14 Betriebe ausgewählt, die wir nach und nach ausführlich präsentieren wollen”, erklärt Franziska Deser, die mit ihren Schulkameraden Maximilian Lackner, Constantin Allersdorfer und Lilly Schickl für die Pressearbeit verantwortlich ist. Bis Herbst 2022 möchten die Schüler mit ihrer Seminarleiterin Birgit Altenbuchner dann einen “Regionalen Einkaufsratgeber” kreieren, für den die 14 Betriebe die Basis bilden. “Den Ratgeber wollen wir veröffentlichen und auch als Download für die Einwohner des Landkreises zur Verfügung stellen”, ergänzt Deser.

Die Idee, derartige Pläne im Rahmen eines Projektseminars in der Jahrgangstufe 11 und dem ersten Halbjahr 12 anzugehen, geht auf die Umweltgruppe “Kumax for Future” zurück. “Das ist eine sehr aktive Gruppe, die gemerkt hat, dass Eltern, Bürger und Schüler an so einem Einkaufsratgeber beziehungsweise solchen Informationen interessiert sind”, betont Altenbuchner. Jetzt habe sie eine wirklich “coole Truppe beieinander, die diese Idee in den kommenden Monaten realisiert”.

Innerhalb des Projekts sind die angehenden Abiturienten bereits in der zweiten Phase: Jeder der 14 Schüler beschäftigt sich ausführlich mit einem ausgewählten Betrieb. “Wir schauen uns an, wie der jeweilige Betrieb seine Lebensmittel herstellt, von wo er das Getreide oder die Eier bezieht und wie er sich vermarktet”, zählt Teammitglied Deser auf. “Ich bin total überrascht, wie viel verschiedene Lebensmittel in unserer Region angebaut oder mit heimischen Produkten hergestellt werden”, fährt ihre Teamkollegin Schickl fort. Sie kommt auf die Tomatenplantage in Kirchweidach zu sprechen, die sie nicht nur wegen ihrer Größe beeindruckt habe, sondern auch, weil man die Tomaten im Landkreis nahezu überall kaufen könne: “Das ist schön zu sehen, weil ja oft das Obst und Gemüse in den Läden bei uns von sonst woher kommt.”

Um sich einen detaillierten Einblick beispielsweise in die Hofläden zu verschaffen, wollen die Seminarteilnehmer die Betriebe vor Ort besuchen – vorausgesetzt, Corona lässt das zu. Wer als Direktvermarkter noch Interesse hat, Teil des regionalen Einkaufsratgebers zu werden, “kann sich jederzeit bei uns melden. Es würde uns sehr freuen, wenn wir möglichst alle Direktvermarkter mitnehmen könnten”.

Zwei Stunden wöchentlich feilen und konzipieren die Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrerin an der Realisierung des Einkaufsratgebers. Die weiteren Arbeiten wie die Recherche zu den Betrieben erledigen die Schüler in ihrer Freizeit. Aktuell sind sie darüber hinaus auf der Suche nach Sponsoren, um die Kosten für den regionalen Einkaufsratgeber zu decken.

Zum Abschluss des Projekts würde die Truppe gerne einen Mini-Wochenmarkt auf dem Kumax-Gelände veranstalten. “Mit den Betrieben, die wir in unserem Ratgeber vorstellen”, sagt Altenbuchner. So ein Fest der Vielfalt, betont sie, wäre ein Ereignis, das ein gelungener Abschluss für die mehr als 18-monatige Zusammenarbeit der Seminarteilnehmer wäre – und das mit vielen Lebensmitteln aus der Region, denn “g’essn” wird schließlich dahoam.

Direktvermarkter aus der Region, die sich bei den Schülern melden oder sie als Sponsor unterstützen wollen, können sich via E- Mail an b.altenbuchner@kumax.de melden.

 Autorin: Steffi Sammet, Burghauser Anzeiger, Erscheinungsdatum: 3.4.2021

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